Robert Fischer

Aus Valsanto
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Erzbischof Robert Fischer am Rande eines Besuchs in Valsanto
Fischers Kardinalswappen seit 2016

Erzbischof Robert Fischer (* 25. Mai 1955 in Zurnhagen) ist ein bergischer Kardinal. Er ist seit November 2013 Großinquisitor und somit Leiter der Heiligen Kongregation für die Glaubenslehre und Kardinalbischof von Nuesca sowie Titularerzbischof pro hac vice von Tigualu. Bis zum 15. September 2014 war er überdies Erzbischof von Bergen und damit Metropolit der Kirchenprovinz Bergen.

Leben

Familie

Fischer wurde am 25. Mai 1955 in Zurnhagen im Lorertal (Republik Bergen) als achtes von neun Kindern einer katholisch-liberalen Bauernfamilie geboren. Bei einem tragischen Unfall 1974 kamen seine Mutter Mathilde geb. Durster (*1922), sein Bruder Ernst (*1952) und seine Schwester Maria (*1956) ums Leben, sodass sein Vater Wolf (*1921 †2000) seine Geschwister Frida (*1958) und Wolf jun. (*1960) allein großzog, während seine Geschwister Ronald (*1940), Ruth (*1942), Gernot (*1944), Frederik (*1948) bereits eigene Familien hatten.

Zwei Jahre nach dem Unfalltod seiner Mutter heiratete sein Vater 1976 erneut. Der gemeinsame Sohn aus dieser Ehe mit der Krankenschwester Katharina geb. Peter (* 1951), Michael, wurde im gleichen Jahr geboren und ist der Halbbruder Fischers, zu dem er ein enges Verhältnis hat, ebenso wie zu seiner Nichte Anna Mathilde (* 1999) und den beiden Neffen René (* 1997) und David (* 2001).

Frühes Leben und Ausbildung

Nach der Einschulung und dem Besuch der Grundschule von 1961 bis 1965 besuchte Fischer als einziger der Geschwister das Gymnasium, das er 1973 mit dem Abitur abschloss. Im Anschluss studierte er Sozialwissenschaften und Jura, brach das Studium jedoch wegen des Unfalltodes seiner Mutter und der Geschwister kurz vor Weihnachten 1974 ab und trat 1975 ins Kloster ein, wo er sich dem Studium der Theologie widmete, das er 1980 als Doktor der Theologie abschloss.

Kirchliche Laufbahn

1981 wurde er durch den Bischof vom Lorertal, Winfried Rehmann, den er nach seiner Weihe als persönlicher Assistent unterstütze und von dem er auch weiter in seiner liberalen Einstellung gestärkt wurde, zum Priester geweiht. Nach dem Tode Rehmanns im Alter von 77 Jahren 1983 war er bis 1999 Pfarrer der Sankt-Paul-Gemeinde in Wiederufer (Lorertal). 1999 weihte ihn der damalige Bischof vom Lorertal, Josef Kardinal Amroth zum Weihbischof. Ab 2000 wurde er von Amroth als persönlicher Assistent mit in die Aufgaben der Bistumsleitung einbezogen, 2011 übernahm er dessen Amt nach dem Wechsel Amroths an die Spitze der bergischen Kirchenprovinz.

Nach der Demission des Metropoliten wurde der in der Kurie nicht unumstrittene, in Bergen aber beliebte Bischof auch in dieser Position Nachfolger seines Förderers als Metropolit, wobei das Kardinalskollegium ihn zwar einstimmig wählte, die Hälfte des Kollegiums sich aber der Stimme enthielt. Zum Entsetzen vieler konservativen Bischöfe und Kardinäle übernahm er dann auch in Valsanto eine Führungsaufgabe, als er am 20. Juni 2012 zum Präses der Apostolischen Generalsynode gewählt wurde.

Seit Februar 2013 gehört er zudem einer Kommission zur Vorbereitung des Weltjugendtages an. Im Konsistorium Anfang Juni 2013 wurde Fischer durch Papst Linus III. zum Kardinaldiakon erhoben und ins Kardinalskolegium aufgenommen, vorausgegangen war dem ein Vorschlag des Kardinalskollegiums. Erst wenige Tage zuvor als Präses der Generalsynode bestätigt, wurde Fischer am 16.06.13 zum Pro-Großinquisitor berufen und erklärte daraufhin seinen Amtsverzicht als Präses, wirksam mit der Wahl eines Nachfolgers. Nach Zustimmung des Kardinalskollegiums wurde er am 30.10.13 während des ersten Konsistoriums des Kardinalskollegiums in Rem zum ordentlichen Großinquisitor berufen und als solcher auch bei den Kurienwahlen im November des selben Jahres bestätigt.

In seinem neuen Amt initiierte er den Weltkongress zur katholischen Sozial- und Ethiklehre. Er nahm am Konklave 2013, das Carlos Pellicano zum neuen Papst Simon II. wählte, teil.

Auf eigenen Wunsch hin emeritierte ihn Papst Simon II. am 15. September 2014 als Erzbischof und Metropolit, da Fischer sich auf seine Aufgaben in der Kurie konzentrieren wollte. Mit gleichem Datum wurde er zum Titularerzbischof pro hac vice von Tigualu ernannt. Bis zur Ernennung von Loris Pfyffer zum Erzbischof von Bergen im Dezember 2015 führte er die Geschäfte als Diözesanadministrator fort, hatte den Großteil der Amtsführung wegen seiner kurialen Verpflichtungen jedoch an einen Auxilarboschof delegiert.


Kontakte in der Kurie

Kritisch betrachtet wurde und wird von Seiten der Konservativen das sehr gute Verhältnis des als liberal geltenden Fischers zum ehemaligen Papst Papst Linus III, wie auch zu Papst Simon II. Auch mit dem ehemaligen Kardinalstaatssekretär Louis de Renaldi und dem Erzvikar für San Pedro, Dario Rojas, arbeitet er eng und freundschaftlich zusammen.